Dojo-Leiter des TV Burghausen siegt beim Nagai Cup in der Stilrichtung Shotokan – Anja Weiss zweimal Zweite
Deutscher Meister im Karate: Hans-Peter Lechner (rechts) setzte sich beim Nagai Cup durch. (Foto: Lechner / Burghauser Anzeiger)
Riesenerfolg für Karateka Hans-Peter Lechner: Der Dojo-Leiter des TV 1868 Burghausen erkämpfte sich beim hochkarätig besetzten Nagai Cup (Braun- und Schwarzgurt) in München den Deutschen Meistertitel in der Stilrichtung Shotokan. Dabei setzte er sich gegen mehrere Mitglieder der Nationalmannschaft durch.
„Das war absolut unerwartet“, freute sich Lechner. In der Kata-Wertung trat der 32-Jährige gegen 19 andere Starter an und schlug sich mit sauberen Wertungen bis ins Finale durch. Dort war er am Ende punktgleich mit Richard Röseler („mein stärkster Gegner“), gegen den er sich schließlich im Stechen durchsetzte. Dank einer exakten und kraftvollen Kata konnte Lechner die Kampfrichter von seinem Können überzeugen. In der Kategorie Kumite machte er es seinen Gegnern ebenfalls nicht leicht, verlor aber das Duell um Rang 3 und wurde Vierter.
Der Nagai Cup gilt als zweite Deutsche Meisterschaft neben den Titelkämpfen, die heuer im Herbst ausgetragen werden. Shotokan ist eine Stilrichtung des Karate, in der im Vergleich zu anderen Kampfsportarten weniger mit Fußtritten und mehr mit Faustschlägen agiert wird.
Lechner arbeitet und trainiert in Burghausen, tritt aber nach wie vor für seinen Heimatverein Simbach an, für den er ebenfalls als Lehrer tätig ist. Er betreibt seit über 15 Jahren Karate, steigerte sich kontinuierlich und legte im Jahr 2004 die Prüfung zum ersten Dan ab. Lechner ist bereits mehrfacher Bayerischer Meister und Deutscher Nachwuchsmeister. Zuletzt gewann er 2009 die „Bayerische“ in der Disziplin Kata.
Neben dem Dojo-Leiter versuchten fünf weitere Karatekas aus Burghausen ihr Glück bei dieser Veranstaltung, die mit über 200 Teilnehmern aus ganz Deutschland sehr gut besucht war. Anja Weiss profitierte von ihren Erfahrungen aus vergangenen Meisterschaften und zeigte, dass sie auch auf Bundesebene mithalten kann. Sie belegte in der Kata den 2. Platz. Im Kumite musste sie sich nach einem Unentschieden im Finale erneut der Konkurrentin stellen und wurde ebenfalls Zweite.
Bei der Nachwuchsmeisterschaft (Gelb- bis Braungurt) verpassten die Jugendlichen Nadine Schacht und Matthias Schöttle trotz beachtlicher Leistungen die Medaillenränge. Auch für Rolf Seidl und Richard Sommerauer reichte es bei den Männern nicht für einen Platz auf dem Treppchen. An Kampfgeist mangelte es beiden nicht, es fehlte ihnen letztlich einfach nur die Erfahrung. – red