Kreuzritter an Bayerns Spitze

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Der neue Präsident der bayerischen Footballer und Burghauser Trainer Holger Eitner (2. von links)  mit den Football-Machern (v.l.) Burghausens Abteilungs- und Jugendleiter Christian Konnerth, Johann Eicher, Präsident der Erding Bulls, TV-Vorsitzendem Norbert Stranzinger. (Fotos: Konnerth)

Burghausen. Zum ersten Mal steht der American Football Verband Bayern (AFVBy) unter der Führung eines „Kreuzritters“. Kaum jemand hatte Holger Eitner von den Burghausen Crusaders (zu deutsch: Kreuzritter) auf der Rechnung, als es auf dem Bayerischen Verbandstag in München die Stelle des Präsidenten neu zu besetzen gab. Eitner konnte die Vereine überzeugen, in ihm den richtigen Mann für die Zukunft zu sehen. Die breite Unterstützung für ihren Kandidaten löste bei den Footballern des TV1868 Burghausen große Freude aus.

Einer der ersten Gratulanten war der Vorsitzende Norbert Stranzinger. „Es hat sich bei den Crusaders in den letzten zwei Jahren sehr viel bewegt. Speziell in der Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit wird erstklassig gearbeitet. Das Engagement der Footballer geht inzwischen weit über die Grenzen der Abteilung hinaus. Da ist es nur konsequent, dass sie sich auch auf höchstem Niveau im Landesverband einbringen“, beschreibt Stranzinger die rasante Entwicklung der American Football Abteilung.

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Vor einem Jahr konnten die Crusaders den gebürtigen Ratinger (bei Düsseldorf) als Herrentrainer gewinnen. Der erste Besuch im neuen Amt führte Eitner zu einem Trainingscamp der Burghausen Crusaders Juniors. „Besonderes Augenmerk lege ich auf eine sehr gute Jugendförderung“, skizziert Eitner ein Ziel seiner Amtszeit. „Was hier in Burghausen die Jugendleitung um Christian Konnerth im letzten Jahr geschaffen hat ist phänomenal“, freut sich der neue AFVBy Präsident und Trainer. Die Rahmenbedingungen beim TV1868 seien absolut gegeben, um erfolgreich Football zu betreiben. Konnerth unterstreicht die wichtige Rolle des Hauptvereins beim Aufbau zweier Jugendteams und einer Damenmannschaft. „Die Expansion im letzten Jahr konnte nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen Abteilung und Vereinsführung in diesem Tempo umgesetzt werden“, beschreibt Konnerth den zurückgelegten Weg.

Die Wahl Eitners zum Präsidenten des AFVBy hat nach den Worten von Vorsitzendem Norbert Stranzinger den Footballstandort Burghausen massiv aufgewertet. Der Verband plant in naher Zukunft eine Neuordnung der Leistungszentren und Stützpunkte. Burghausen möchte sich für einen der regionalen Stützpunktplätze bewerben. „Das wäre für den TV1868 Burghausen eine höchst interessante Sache. Neben dem Kampfsportzentrum könnten wir ein zweites Standbein aufbauen“, zeigt sich Stranzinger von der Idee angetan. − red / Burghauser Anzeiger

Holger_Portrait

 

Zur Person:

Holger Eitner ist 38 Jahre alt, geboren in Ratingen (bei Düsseldorf).

Ab 1980 war er Mini Rookie (Flag – 9 bis 15 Jahre) bei den Ratingen Raiders;

später Tacklejugend (16 bis 19).

1989 Aufstieg in die erste Mannschaft (1. Liga);

1991 Wechsel zu den Düsseldorf Panthern,

1992 Wechsel zu den Düsseldorf Bulldozern;

1993-2000 Monheim Sharks; ab 1995 Line Coach (Herren)

seit 2003 lebt er mit Ehefrau in Tittmoning und ist

seit 2010 Trainer der Crusaders.

 

 

 

Fragen an den frischgebackenen Präsidenten der bayerischen Footballvereine, Holger Eitner:

 

Was waren Ihre Beweggründe sich zur Wahl des Präsidenten des AFVBy zu stellen?

Ich liebe diesen Sport! Ein Beweggrund war aktiv daran arbeiten zu können diesen Sport noch populärer zu machen. Auf Landesebene hat man einfach mehr Möglichkeiten mitzubestimmen und auch seine eigenen Ideen effektiver umzusetzen. Ich möchte, dass American Football in naher Zukunft genauso bekannt ist wie Basketball, Eishockey oder Handball.

 

Was dürfen die bayerischen Vereine von Ihnen erwarten?

Ich möchte ein Präsident zum Anfassen sein. Ich stehe zu den Footballvereinen und werde Ihre Interessen vertreten. Egal ob GFL (Bundesliga) Team oder Aufbau-Team, bei mir sind alle gleich. Als Auftakt meiner Präsidentschaft werde ich jeden einzelnen Footballverein in Bayern in den nächsten Wochen und Monaten persönlich besuchen.

 

Welche Ziele haben Sie für den AFVBy?

Ein kurzfristiges Ziel wird es sein die Öffentlichkeitsarbeit zu forcieren. Ferner soll die Jugendarbeit in den Vereinen noch besser unterstützt und ausgebaut werden. Mittelfristige Aufgaben werden sein, mehr Vereine in die Position zu bringen, höherklassig zu spielen. Ein längerfristiges Ziel ist es, in Anlehnung an amerikanische Schulen Flagfootball im Schulsport einzubinden.  Ein Traum würde in Erfüllung gehen wenn wir es schaffen, das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft (German Bowl) nach Bayern zu holen.

 

Sie haben im August 2010 als Head Coach die Herrenmannschaft der Burghausen Crusaders übernommen. Was sind Ihre Ziele in Hinsicht auf die anstehende Saison 2011?

Die Abteilungsleitung hat bereits unter dem alten Head Coach eine erfolgsorientierte Ausrichtung des Teams eingeleitet. Das Team befindet sich gerade im Umbruch. Dieser Prozess wird erst in ein bis zwei Jahren abgeschlossen sein. Bis dahin gilt es das Teamgefüge zu festigen und die Neuzugänge bzw. die nachrückenden Jugendspieler zu integrieren. Das allein ist eine gewaltige Aufgabe, welche Geduld und Disziplin erfordern. Die Bayernliga-Saison 2011 ist unter diesen Gesichtspunkten eine absolute Herausforderung.

 

Wo sehen Sie American Football in Burghausen in fünf Jahren?

Burghausen ist eine sportbegeisterte Stadt. Ich denke, dass eine vernünftige Jugendarbeit die Basis für den zukünftigen Erfolg der Crusaders sein wird. Wir sind hier auf einem sehr guten Weg. Heuer starten zwei neue Jugendteams in ihre erste Ligasaison. Sollten wir den Leistungsstützpunkt für Jugendliche im American Football in Burghausen verwirklichen können, so wir das diesem Projekt noch mal einen enormen Schwung verleihen. Ein Schmankerl ist unser Damen Footballteam. In ganz Deutschland es gibt nur eine Hand voll Vereine wie München, Nürnberg oder Düsseldorf, die ein solches Team stellen können. Bei den Herren muss in drei bis vier Jahren der Kampf um die Regionalliga abgeschlossen sein, um dann das nächste Ziel anzugreifen. Das ist für mich ganz klar die GFL2; die zweithöchste Spielklasse in Deutschland.

Quelle: Burghauser Anzeiger (22. März 2011)