LG-Gendorf-Läufer beim Burghauser Halbmarathon zum vierten Mal auf Platz 1
Eigentlich hatte er gar nicht mitmachen wollen. Nur drei Tage nach den Bayerischen Halbmarathon-Meisterschaften, als Klaus Estermaier in Ruhstorf Silber in der Klasse M 40 geholt hatte, schien es ihm für den nächsten Wettkampf noch zu früh. Trotzdem stand er am Maifeiertag beim 14. Burghauser Halbmarathon am Start − und das hat sich im Nachhinein gelohnt: Denn genau eine Stunde, 24 Minuten und 30 Sekunden später war der Läufer von der LG Gendorf Wacker Burghausen neuer Rekordsieger der Veranstaltung.
Die Führungsgruppe auf dem Salzachuferweg Richtung Raitenhaslach: links der spätere Sieger Klaus Estermaier, rechts Vereinskollege Albert Herzog, am Ende Zweitschnellster. Hinter Herzog ist Michael Schweighofer zu sehen, der in der sonderwertung über 10,7 km Zweiter wurde. – Foto: TV 1868 Burghausen
Natürlich steckte ihm das Meisterschaftsrennen vom vergangenen Sonntag noch in den Knochen, wie Estermaier freimütig bekannte: „Ich wusste gar nicht, ob ich die ganze Strecke schaffe.“ Und die hat beim Halbmarathon des TV 1868 mit 21,3 km (statt 21,1) ja eh noch Überlänge …
Estermaier, der in den Jahren 2007 bis 2009 in der Salzachstadt einen Sieges-Hattrick geschafft hatte, entschied sich schließlich für „lockeres Auslaufen“ unter Wettkampfbedingungen. Keinen Power-Schnitt von 3:36 Minuten pro Kilometer wie zuvor in Ruhstorf, sondern „nur“ 4:00. Für einen wie Estermaier ist das (fast) wie gemütliches Joggen.
Schon nach der anspruchsvollen 10,7-km-Runde entlang der Salzach bis Raitenhaslach und über Marienberg zurück zum Start-Ziel-Bereich am Sportpark St. Johann reduzierte sich das anfangs mehrköpfige Spitzenfeld zusehends. Auf der ersten Schleife um den Wöhrsee konnte dann niemand mehr Estermaiers Tempo mitgehen. Auf der zweiten, so schilderte der Sieger, habe er sogar „nochmal Gas gegeben, da ich mich überraschend wohl fühlte“.
Hinter Estermaier (1:24:30 Std.) kam dessen Vereinskamerad Albert Herzog in 1:27:42 als schnellster M-50er und Gesamtzweiter ins Ziel. Dritter wurde Wacker-Triathlet Alexander Gaugler (1:28:09). Bei den Frauen machte − in Abwesenheit der neunfachen Siegerin Lisa Wolf − Christine Erber das Rennen. In 1:52:11 verwies sie Kornelia Wimpersinger (1:53:31) und Kerstin Wiezorrek (1:55:43) auf die Plätze.
Von den insgesamt 77 gewerteten Finishern (Vorjahr: 63) absolvierten 57 die komplette Distanz. Dazu kamen acht, die nach der ersten Wöhrsee-Runde bei Kilometer 16 aufhörten und weitere zwölf, die in der Sonderwertung über 10,7 km landeten. Dass sich die Teilnehmerzahl in den „Nebenwettbewerben“ gegenüber 2012 fast verdoppelt hat, „unterstreicht den Breitensportcharakter der Veranstaltung“, freut sich Mitorganisator Markus Myrt vom TV 1868.
Halbmarathon (21,3 km)/Männer M 20: 1. Julian Aicher 1:51:46 Std.; 2. Mathias Kurze 2:14:26. − M 30: 1. Alexander Gaugler 1:28:09; 2. Wolfgang Hammerl 1:31:13; 3. Christian Berger 1:33:07. − M 40: 1. Klaus Estermaier 1:24:30; 2. Hermann Forster 1:31:11; 3. Marco Rosani 1:32:33. − M 50: 1. Albert Herzog 1:27:42; 2. Manfred Bley 1:31:26; 3. Klaus Buchner 1:38:38. − M 60: 1. Anton Reilhofer 1:41:33; 2. Günther Kämpf 1:51:15; 3. Ernst-Josef Spindler 1:58:24. − M 70: 1. Gerhard Schödel 2:18:21.
Frauen: 1. Christine Erber 1:52:11; 2. Kornelia Wimpersinger 1:53:31; 3. Kerstin Wiezorrek 1:55:43.
Sonderwertung 10,7 km/Männer: 1. Bernd Eberl 44:51 Minuten; 2. Michael Schweighofer 46:12; 3. Johannes Ametsbichler 47:15. − Frauen: 1. Irid Druck 53:29; 2. Martina Czernin 68:15. – ow / Burghauser Anzeiger