Ju-Jutsukas schlagen wieder zu

Kämpfer des Leistungszentrums holen bei „Deutscher“ zehn Medaillen − Theresa Attenberger und Bianca Schallmoser Erste

Bei der Deutschen Meisterschaft in Großbeeren (Brandenburg) schlugen die Ju-Jutsukas des Leistungszentrums Süd aus Burghausen einmal mehr zu. Die Kämpfer des TV 1868 Burghausen und des SV Gendorf Burgkirchen durften sich über zehn Medaillen freuen. Den Titel holten bei der U 18 Bianca Schallmoser (bis 63 kg) und Theresa Attenberger (bis 70 kg), jeweils „Vize“ wurden Georg Knebl (bis 77 kg) und das Duo-Paar Valentina Weigt/Carolin Wolfersberger (U 18). Mit Bronze rundeten Max Prossel (U 18/bis 73 kg), Vanessa Brandstetter (U 21/bis 62 kg), Christian Straubinger (U 21/bis 69 kg), Marina Brandstetter (bis 62 kg), Andi Knebl (bis 69 kg) und Anna Sprüderer/Michael Neumaier (Duo mixed) den starken Auftritt ab. 

 Ju-Jutsukas_Schallmoser

Strahlende Deutsche Meisterinnen im Ju-Jutsu: Theresa Attenberger vom SV Gendorf Burgkirchen (links) und Bianca Schallmoser (TV 1868 Burghausen) empfahlen sich bei der U 18 für höhere Aufgaben.  − Foto: LZ 

 TV-Trainer Robert Rogger, der wegen seines Engagements beim dsj-Event erstmals bei einer „Deutschen“ fehlte, zeigte sich mit dem Abschneiden seiner Schützlinge sehr zufrieden. Besonders angetan war er vom „Überraschungscoup“ von Schallmoser. Auch SVG-Coach Andreas Ofner freute sich: „Ich bin begeistert von den Leistungen unserer Leute. Wir konnten noch nie ein so starkes Aufgebot zu einer Deutschen Meisterschaft entsenden − und dann noch so eine Ausbeute. Das ist Wahnsinn und bestätigt unsere Arbeit.“ Es sei schön zu sehen, so Ofner weiter, „wie die routinierten Kämpfer die Jugend mitziehen“. Als i-Tüpfelchen bezeichnete er die Nominierung von Theresa Attenberger für die Junioren-WM im November in Gent (Belgien).

In Top-Form präsentierte sich Bianca Schallmoser. Die äußerst konzentriert agierende TV-Athletin zog mit klaren Siegen über Lea Clausen (26:7), Svenja Martens (14:0) und Christin Scharf (28:9) ins Finale ein. Die Begegnung mit Sandy Krohn, einem Mitglied des Bundeskaders, verlief äußerst spannend. Zehn Sekunden vor dem Ende lag „Bibi“, wie sie ihre Freunde nennen, mit drei Punkten vorne. Die restliche Zeit überbrückte sie taktisch, indem sie in einem Festhalter von Krohn blieb. Die Gegnerin erhielt dafür zwar noch zwei Zähler, aber der Sieg ging mit 28:27 hauchdünn an Schallmoser, die damit in die engere Auswahl der beiden Bundestrainer für einen WM-Startplatz rückt.

Theresa Attenberger (SVG) erwischte einen Start nach Maß, schaltete gleich die Bundeskader-Kämpferin Annalena Bauer aus Höchberg mittels technischer Überlegenheit aus. Danach fegte die Kastlerin auch Laura Müller (Illmenau) und Hillary Pang (Gelsenkirchen) vorzeitig von der Matte und wurde dafür mit Gold belohnt.

Nach Erfolgen gegen Henry Grever (Hamburg) und Christian Bernhard (Bernau) stand Georg Knebl (SVG) im Finale, wo er auf Alexander Germer traf. Dem frischgebackenen Vize-Europameister musste sich der 25-Jährige dann jedoch geschlagen geben. Ebenfalls Rang 2 blieb für Valentina Weigt und Carolin Wolfersberger (TV) im Duo-Wettbewerb. Den beiden Schülerinnen, die erst seit heuer zusammen antreten, gelangen zwei Siege (82,5:75,5 und 90:88) bei einer knappen Niederlage (85:87,5).

Für Max Prossel (SVG) ging es nach einem Triumph und einer Schlappe zum Einstand in die Trostrunde, wo er sich nach Erfolgen gegen Eik Nawacki (Bernau), Ole Witt (Finkenwerder) und Tom Seever (Schönebeck) noch Platz 3 schnappte. Das gleiche Ergebnis schaffte seine Vereinskollegin Vanessa Brandstetter, die ihre erste Kontrahentin bereits nach 35 Sekunden ausschaltete. Dann unterlag die Abiturientin Nicolina Wenzler (Wiesbaden) mit 0:14. Christian Straubinger (SVG) wurde nach zwei Auftakterfolgen im Halbfinale vom späteren Titelträger Lorenz Fuchs (Frankfurt) gestoppt. Das Duell um Position 3 gegen Johannes Gergenreder (Bernau) entschied er mit 14:0 für sich.

Mit einer 5:9-Pleite nach fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichter begann Marina Brandstetter (SVG). Anschließend setzte sie sich gegen Tarita Lemsky (Lübeck) mit 14:7 durch und wurde Dritte. Ebenfalls Bronze holte Andi Knebl (SVG), der vom Pech verfolgt war. Beim Wurfeingang seines Gegners verletzte sich der Bundeskaderathlet so schwer, dass er aufgeben musste. Mit einem Tapeverband machte der aktuelle EM-Fünfte in der Trostrunde weiter, die er gewann und damit an 3. Stelle landete. Auch das Duo Anna Sprüderer und Michael Neumaier (TV) verlor gleich gegen die späteren Vizemeister. Dann steigerte es sich und sprang mit einem 86:82 und einem 83,5:82,5 noch aufs Treppchen. Als Rangfünfte bei der U 18 komplettierten Manuel Lindner (bis 60 kg) und sein TV-Kamerad Stefan Rogger (bis 77 kg) das gute Abschneiden der LZ-Truppe. Tom Becker (TV/U 21) steuerte in der Klasse bis 62 kg noch einen 9. Rang bei. − Burghauser Anzeiger