Beim Halbmarathon erreichen 75 Läufer das Ziel – Diensthuber siegt mit Streckenbestzeit
Der Halbmarathon des TV 1868 Burghausen ist und bleibt eine eher kleine Laufveranstaltung mit Insider-Charakter. Gleichwohl steigt der Bekanntheitsgrad stetig, wie die 11. Auflage bewiesen hat.
Der Teilnehmerrekord wurde am Maifeiertag nämlich bereits zum zweiten Mal in Folge getoppt: Nach 64 Finishern zum Jubiläum im Vorjahr erreichten diesmal bei bedecktem Himmel und Temperaturen um 15 Grad insgesamt 75 Läufer das Ziel bei der Turnhalle im Sportpark St. Johann. 78 hatten sich auf den Weg gemacht, zwei von ihnen hörten bei Kilometer 10,7 am Ende der Runde nach Raitenhaslach und retour auf. Einer lief noch die erste von zwei Schleifen um den Wöhrsee, also insgesamt 16 km. Der große Rest aber kämpfte sich über die volle Distanz durch. Und die hat ja in Burghausen gegenüber „normalen“ Halbmarathons nach wie vor etwa 200 m Überlänge.
Nach 21,3 statt den üblichen 21,1 km war Josef Diensthuber von der LG Gendorf Wacker Burghausen als Erster zurück im Start-/ Ziel-Bereich. Der Triathlet – übrigens von seinem Wohnort in Reischach per Fahrrad zum Rennen gekommen – stellte bei seiner ersten Teilnahme an der Salzach gleich eine neue Streckenbestzeit auf. Mit 1:17:23 Stunden unterbot er die alte Marke von Benno Zelger aus dem Jahr 2003 um 32 Sekunden. Für Diensthuber war der vierte Halbmarathon-Wettkampf innerhalb von vier Wochen (!) ein reiner Trainingslauf. 14 Tage zuvor hatte er bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Liebenzell seinen persönlichen Rekord auf 1:10:40 gedrückt.
Klaus Estermaier, Burghausen-Sieger der drei Jahre zuvor, war mit seinem Mannschaftskameraden bis etwa Kilometer 16/17 gemeinsam gelaufen. „Dann hab ich den Josef losgeschickt, damit er den Streckenrekord holt“, grinst der Lokalmatador, der in 1:19:04 unangefochten Zweiter wurde. Ein weiterer Akteur der teilnehmerstärksten Altersklasse M 40 (mit allein 29 Finishern) machte den Dreifachsieg der LG Gendorf Burghausen perfekt: Christian Weißgerber bewältigte den anspruchsvollen Kurs mit diversen größeren und kleineren Anstiegen in ausgezeichneten 1:23:49.
Einen neuen Namen in der Siegerliste gab es auch bei den Frauen: Linn Mehnert setzte sich in 1:39:08 Stunden am Ende sicher vor Barbara Benz (1:39:49) und der achtfachen Gewinnerin Lisa Wolf durch, die hauchdünn über der 1:40er-Schwelle blieb (1:40:01). Die Erstplatzierte ist eine ehemalige Spitzenruderin: Mehnert, die es beruflich nach Burghausen verschlagen hat, wurde Ende der 90er-Jahre Junioren-Weltmeisterin mit dem deutschen Achter und Vierer. „Lange her“, lacht die 30-Jährige, „und Laufen macht ja auch Spaß!“
– Ergebnisse:
Männer/M 20: 1. Josef Diensthuber 1:17:23 Stunden, 2. Daniel Reichl 1:29:49, 3. Thomas Koch 1:39:38. – M 30: 1. Alexander Gaugler 1:26:52, 2. Herbert Leidmann 1:31:17, 3. Markus Myrt 1:39:02. – M 40: 1. Klaus Estermaier 1:19:04, 2. Christian Weißgerber 1:23:49, 3. Bernd Eberl 1:29:01. – M 50: 1. Martin Mayer 1:32:14, 2. Konrad Wierer 1:44:28, 3. Roland Kirch 1:50:50. – M 60: 1. Ernst-Josef Spindler 1:54:59, 2. Josef Reischl 2:08:35. – M 70: 1. Hans Steck 2:08:48.
Frauen: 1. Linn Mehnert 1:39:08, 2. Barbara Benz 1:39:49, 3. Lisa Wolf 1:40:01
(Bericht: Oliver Wagenknecht / PNP)