Crusaders unter Trainer Lanzani mit Ambitionen – Morgen Regionalliga-Auftakt gegen Passau
Morgen geht’s wieder los! Mit einem Heimspiel starten die Burghausen Crusaders in die neue Saison der etwas modifizierten American-Football-Regionalliga Süd. Für das Team vom TV 1868 ist es bereits das fünfte Jahr in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, und die Erwartungen sind unter Neu-Trainer Francesco Lanzani gestiegen. Der erste Gegner heißt Passau Pirates, Kick-off ist wie bei allen Partien im Sportpark St. Johann um 16 Uhr.
In den durchaus etwas turbulenten acht Monaten der „Off-season“ hat sich bei den Burghausern einiges getan. Knackpunkt war die Neubesetzung des Trainerpostens, mit der im Dezember die Weichen für 2019 gestellt wurden. Wichtigste Aufgabe von Lanzani als Nachfolger von Andreas Englbrecht war es, die Kaderplanung voranzutreiben. Nachdem „Coach Franz“, wie er genannt werden will, seinen Trainerstab zusammengestellt hatte, ging es um den Spielerkader.
Es dauerte bis vor knapp einem Monat, ehe die ersten Neuen feststanden. Zumindest einer von ihnen ragt heraus: Danny Gordon. Der Quarterback kommt aus der amerikanischen „NCAA DivisionI“ (quasi die 1.Liga des College-Footballs), wo er bis zum Vorjahr für die South Carolina Gamecocks aktiv war. Gordon ist nun der erste Division-I-College-Spieler in Burghausen und übernimmt bei den Crusaders auch die Rolle als Quarterback-Coach.
Zweiter Top-Neuzugang ist Defensive Back Dimitri Butts. Der US-Boy spielte als Cornerback und Safety in der Division II an der Black Hills State University in North Dakota. Er soll der bisher anfälligen „Secondary“-Reihe der Crusaders Stabilität geben. Auch Butts ist ins Trainerteam integriert und kümmert sich dort um die Defensive Backs. Von den Landshut Black Knights, die ihr Team vom Spielbetrieb abgemeldet haben, kommen Igor Cernavski, Michael Daptalla, Daniel Thaller und Markus Vilser. Für die Defensive Line hat man sich bei den Traunreut Munisier bedient: Vom Bayernligisten wurden Thomas Karrer und Klaus Seeger an die Salzach gelotst. Auch aus dem eigenen Nachwuchs rücken einige Spieler auf.
Weite Teile der Vorbereitung wurden mit dem Stamm von 2018 absolviert. Dabei galt es vor allem, Lanzanis Systeme einzustudieren. Mit den bisherigen Trainingsleistungen zeigt sich „Coach Franz“ zufrieden: „Die Vorbereitung lief gut, das Team hat die neuen Systeme und Prozeduren gut auf- und angenommen.“ Natürlich seien „noch viele Baustellen offen, das ist ganz klar und auch normal, aber da wollen wir uns von Spiel zu Spiel steigern“. Was auch neu war: Auf das übliche Trainingslager im Ausland wurde ebenso verzichtet wie auf Testspiele. Stattdessen veranstaltete Lanzani mehrere Wochenend-Trainingscamps.
Wen er als Führungsspieler im neu formierten Team sieht, dazu äußerte sich der frühere „Offense Coordinator“ von Bundesligist Kirchdorf Wildcats ausweichend: „Es geht mir nicht um Einzelspieler. Alle haben ihren Job auf und abseits des Feldes“, so Lanzani. Football sei ein Teamsport, somit habe „jeder eine tragende Rolle, wenn das System funktionieren soll“. Der Trainer präzisiert: „Jeder hat einen Anteil am Erfolg, aber auch am Misserfolg.“
Von Letzterem geht er sicherlich nicht aus, nachdem die Crusaders zuletzt bereits zweimal guter Vierter wurden. Konkrete Vorgaben für sein Premierenjahr mag „Coach Franz“ aber auch nicht machen: „Unser Saisonziel ist es, jeden Gegner zu schlagen“, sagt er lapidar. Sollte dies gelingen, wäre man Meister …
Die Regionalliga Süd wurde heuer in zwei Untergruppen aufgeteilt, jede besteht aus vier Teams. Insgesamt stehen fünf Heim- und fünf Auswärtsspiele auf dem Plan. Die Erst- und Zweitplatzierten beider Gruppen gehen am Ende in die Aufstiegs-Play-offs zur GFL2, der 2. Liga. Vom neuen Zuschnitt verspricht man sich mehr Spannung. Angesichts der kleinen Gruppen ist es ein schmaler Grat zwischen oben und unten. Im Süden spielen neben den Crusaders die München Rangers, die als klarer Favorit gelten, Passau Pirates und Aufsteiger Munich Cowboys II. In die Nordstaffel wurden eingruppiert: Fursty Razorbacks, Landsberg X-Press, Würzburg Panthers und Zweitliga-Rückzieher Nürnberg Rams.
Passau hat als Ziel übrigens ganz unverhohlen Platz 2 ausgegeben. Damit ist das morgige Auftaktspiel auch für Burghausen gleich richtungsweisend. Vorige Saison konnten die „Kreuzritter“ beide Begegnungen gegen die „Piraten“ knapp für sich entscheiden. − red/ow
Heimspiel-Termine 27. April Passau Pirates
25. Mai Munich Cowboys II
15. Juni Nürnberg Rams
20. Juli München Rangers
3. August Landsberg X-Press
Kick-off ist jeweils um 16 Uhr.