Fußballcamp mit dem einstigen Trainer des SV Wacker auf dem TV-Sportplatz – Gute Kontakte sind geblieben
Auch die Trainer des TV 1868 profitieren vom Trainingscamp und holten sich von Ingo Anderbrügge Anregungen und Tipps: (von links) Jochen Heitzinger, Anderbrügge, Damenleiterin Isolde Stockner, Tina Hacker und Abteilungsleiter Richard Noll – Foto: Wetzl
Burghausen. Ingo Anderbrügge trainiert wieder in Burghausen – nicht bei seinem einstigen Verein SV Wacker und auch nicht bei einem anderen Verein, sondern in eigener Sache. Zudem endet sein Trainingsauftritt auf dem Rasen des TV 1868 Burghausen nach vier Tagen bereits am heutigen Mittwoch. Anderbrügge hatte im Jahr 2007 die Profimannschaft des SV Wacker damals in der Zweiten Bundesliga trainiert.
Er wäre auch gern länger als nur das eine Jahr damals in Burghausen geblieben. Stadt und Leute gefielen ihm gut, Anderbrügge hat damals sogar hier in Raitenhaslach und nicht in seiner Heimat Recklinghausen geheiratet. „Ich habe noch viele Kontakte aus dieser Zeit zu Leuten von hier und komme auch gern hierher“, sagt Anderbrügge und nennt die Namen Bortner, Schüßleder und Riedl.
Auf die Frage, wie er seinen einstigen Verein heute einstuft und welches Potenzial er ihm zumisst, antwortet Anderbrügge: „Burghausen könnte ein guter Drittligist sein.“ Im Rückblick sieht er ein Burghauser Hauptproblem darin, dass Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen und bringt das so auf den Punkt: „Man kann auf Dauer nicht mehr wollen, als die Basis hergibt.“
Anderbrügge, einst Spieler bei Dortmund und Schalke, hat im Jahr 1997 auch die „Fußballfabrik“ gegründet, ein Unternehmen, das sich insbesondere um die Nachwuchsarbeit kümmert. Hier liegt nun der Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit. Damit beschäftigt er immerhin acht Mitarbeiter im Büro und hat 40 Honorartrainer unter Vertrag. Und auch hier nutzt Anderbrügge seine guten Kontakte zu Südostbayern. Fünf Basiscamps hat er in Mitterskirchen, Haiming, Engelsberg, Erlbach und Grießen am Bodensee organisiert und in ihnen Kindern im Alter von 5 bis 15 Jahren das Abc im Fußballspiel vermittelt. Wer sich da besonders gut angestellt hat, wurde für das „Bestencamp“ vorgeschlagen. Dieses fand nun seit Sonntag auf dem Sportplatz des TV statt.
Mit dabei waren auch zwei Mädchen, was die TV-Trainer besonders freute. Denn beim TV gibt es ja nur Damenfußball mit derzeit vier Mannschaften im Spielbetrieb.
Der TV, der Anderbrügge seinen Platz für das Trainingscamp überlassen hatte, profitierte insofern davon, dass die Vereinstrainer mit dabei waren und sich viele Anregungen für ihre Trainingspläne holen konnten. Abteilungsleiter Richard Noll und Damenleiterin Isolde Stockner regten zudem an, einmal ein reines Camp für Mädchen oder Frauen zu machen, was Anderbrügge für einen interessanten Vorschlag hielt. Stockner betont: Der Umgang mit Mädchen im Training ist anders, Mädels nehmen sich etwa Kritik des Trainers mehr zu Herzen. − rw / Burghauser Anzeiger