TV 1868 holt Coach Gerhard Walter und Boxen in das Programm des Sportvereins
Burghausen. Kickboxen steht schon länger auf der Liste der Sportarten, die der TV 1868 Burghausen seinen Mitgliedern anbietet. „Genügend Leute wollen aber mit den Füßen nix tun“, meint Gerhard Walter, Trainer-Neuzugang beim Sportverein. Sie wollen lediglich die Fäuste sprechen lassen – und so wird das Angebot nun um Boxen erweitert. Mit Walter als Haupttrainer, der zu seiner Zeit in Altötting schon Boxer wie Florian Wildenhof groß rausgebracht hat. „In Burghausen und Umgebung ist das Potenzial groß, auch mit Blick nach Österreich“, findet Walter. Und das möchte er in den kommenden Monaten zeigen.
Die Ausstattung war bisher relativ übersichtlich. Ein Sandsack und …. das war’s. „Mittlerweile sind es schon fünf und vier Schlagpolster“, sagt Gerhard Walter und muss lachen. Er ist mit der Grund dafür, dass in Burghausen das Boxen populär werden soll. Einige Jahrzehnte Erfahrung bringt er mit an die Salzach; in Altötting hat er große Erfolge gefeiert. Aber dort hat er sich zurückgezogen – nicht so vom Sport. „Wir haben gesprochen und sind schnell überein gekommen, dass wir das hier beim TV aufziehen wollen“, erzählt der Vorsitzende Norbert Stranzinger. Er stellt auch klar: „Erfolge sind, vor allem jetzt am Anfang, nicht alles. Nicht alle wollen Leistungssport betreiben, wir brauchen auch die Masse.“ Dementsprechend bunt gemischt ist auch die Sportlergruppe, die nach dem langen Corona-Ausfall anpackt: Männer und Frauen, ein bisschen ältere, aber vor allem viele jüngere.
Eines Tages, nach ausreichend Training, soll die „Elite“, wie Gerhard Walter sagt, mal an Wettkämpfen teilnehmen, möglicherweise schon im Herbst. „Die Masse wird aber im Breitensport bleiben.“ Und das sei auch gut so. So oder so: Schnelligkeit, Spaß und viel Flexibilität im Training seien gefragt. „Wir wollen da mit den Schwerpunkten immer wechseln, dass es nicht langweilig wird und man alles trainiert“, beschreibt der Trainer. Ein bisschen habe man dies in den vergangenen Monaten online gemacht, doch in einem Kontaktsport wie Boxen ist eine Übungseinheit zu Hause vor dem Computer nicht annähernd mit dem vergleichbar, was sonst in der Sporthalle abläuft. Seit April kommen die Sportler wieder in der Halle zusammen. In etwa 40 gehören der Kickbox-Abteilung, unter der Boxen läuft, an.
Und sie kennen das bereits, was Gerhard Walter herausstellt, um möglichen Vorurteilen entgegenzuwirken: „Unser Training geht nicht allein um Boxen und Kickboxen.“ Bis man ernsthafter und intensiver miteinander trainiert, vergeht mindestens ein halbes Jahr, indem sämtliche Grundlagen im Vordergrund stehen: „Aufwärmen, Dehnen, der Hauptteil und der Schluss zum Runterkommen“, so beschreibt er eine Trainingseinheit. Fit muss man werden, Kondition und Kraft aufbauen. Mit ein, zwei Einheiten in der Woche, wie früher, sei es da nicht getan; drei, vier Mal in der Woche bittet Walter seine Boxer in die Halle. „Jeder, der regelmäßig ins Training kommt, hat eine Kondition wie ein Pferd“, verspricht er. Und: Der soziale Aspekt sei nicht zu vernachlässigen, schließlich gingen Kinder und Jugendliche gestärkt aus der Angelegenheit hervor.
Angegangen wird das Kapitel Boxen mit einer Kickbox-Abteilungsleitung, die erst vor ein paar Tagen im Amt bestätigt wurde: Fabian Forisch steht weiter voran, Danny Lenk ist sein Stellvertreter. Christoph Grohmann ist für die Kasse verantwortlich und Ulrike Hahnel prüft diese.
PnP: Alexander Nöbauer, 10.05.2022