Jetzt darf Martina Förg doch zur WM

Kickboxerin vom TV 1868 Burghausen wird nominiert, weil die Deutsche Meisterin verzichtet

Die frohe Botschaft steckte im E-Mail-Postfach: Martina Förg ist für die Weltmeisterschaft im Kickboxen nominiert worden – und das durchaus überraschend. Ende Oktober darf die talentierte Kampfsportlerin vom TV 1868 Burghausen wider Erwarten bei den Wettbewerben in der mazedonischen Hauptstadt Skopje starten.
bild_ausgabe.php
Seit 2004 betreibt Martina Förg (links) Kickboxen als Wettkampfsport. Ihre EM-Teilnahme von 2010 wird in drei Monaten noch getoppt. (Foto: Förg)

„Ich hab mich einfach nur total gefreut!“ So beschreibt die 21-Jährige den Moment, als sie die Rundmail, gesendet von einem Assistenten des Bundestrainers Peter Zaar, aufgemacht hatte. In der Liste der deutschen WM-Teilnehmer war unter „Leichtkontakt Frauen bis 70 kg“ der Name Martina Förg aufgeführt. Und damit, erzählt die Deutsche Meisterin von 2010, habe sie „nicht mehr so gerechnet“.
Bei der diesjährigen DM vor Monatsfrist in Leipzig war sie schließlich entthront worden: Mit 0:3 Kampfrichterstimmen verlor Förg gegen Natalie John von der TSG Nattheim und musste sich mit Rang 2 begnügen. Zwar war sie anschließend in der Gesamtwertung aller Quali-Turniere noch punktgleich mit ihrer Erzrivalin, aber der letzte Eindruck von der „Deutschen“ – so fürchtete die Tittmoningerin – sollte wohl den Ausschlag zu Gunsten von John geben.
Möglicherweise wäre es auch so gekommen. Dann aber hat Förgs Konkurrentin erklärt, von sich aus auf die WM zu verzichten. Angeblich, so heißt es, will sich die Baden-Württembergerin auf ihre Karriere als Boxerin konzentrieren.
Förg ist dies herzlich egal. „Bei einer Weltmeisterschaft für Deutschland zu kämpfen, davon träumt jeder Sportler“, freut sie sich schon jetzt auf das Topereignis im Herbst. Voriges Jahr war die Steuerfachangestellte erstmals bei einer EM dabei. In Baku (Aserbaidschan) hatte sie das Pech, gleich gegen die Titelverteidigerin aus Ungarn antreten zu müssen. Förg leistete heftigen Widerstand und verlor nur knapp nach Punkten.
„Ein guter Kampf“, sagt sie. Einen ebensolchen hat sie sich für die WM vorgenommen. Mindestens einen! Mit diesem Ziel vor Augen beginnt sich Förg nun vorzubereiten. Und zwar knallhart. – Burghauser Anzeiger