Laufband vom Ur-Burghauser für die Altstadtsportler

Fritz Kreutzpointner hilft dem TV 1868 – 79 Jahre live dabei

2015-08-12_Kraftraum

Ein Stelldichein mit Fritz Kreutzpointner sen. (Mitte): TV-Vize Reinhardt Knab hält das Namensschild. Mit ihm freuen sich Felix Rettenwander (Abteilungsleiter Kraftsport), TV-Vorsitzender Norbert Stranzinger und Gaby Kreutzpointner.   – Foto: Kaiser/Burghauser Anzeiger

Burghausen. Ein breites Grinsen machte sich auf dem Gesicht von Fritz Kreutzpointner Senior breit, als das supermoderne neue Laufband im Fitnessraum des TV 1868 Burghausen sah, das er gesponsort hat. Jetzt hat der geneigte Läufer das Beste, was man haben kann, und schaut noch dazu hinaus ins Freie, wenn er sich schindet. Dort weht die rot-weiße Fahne des ältesten Burghauser Sportvereins. “Ich habe mir gedacht, das kann nicht mehr als 1000 Euro kosten, jetzt haben’s doch das Teuerste gekauft. Ist aber egal”, schmunzelte der 85-Jährige.

TV-Vorsitzender Norbert Stranzinger freute sich über so viel Engagement und hofft auf eine Sogwirkung für den Club: “Wir als Verein schreiben keine Firmen wegen Sponsoring an. Deshalb finde ich diese Geste von Fritz unwahrscheinlich toll. Vielleicht sehen das ein paar andere und helfen uns auch auf diese Weise.”

Der Spender wird auf dem Luxusband selbstverständlich gebührend verewigt. Der Ur-Burghauser bekommt ein Namensschild. Vereins-Vize Reinhard Knab hatte dies am Mittwoch schon dabei. Mit dabei beim kleinen Stelldichein am Fuße der Burg war auch Fritz Kreutzpointners Tochter Gaby. Sie war wie ihr Opa, ihr Vater und ihr Bruder – übrigens alle auf den praktischen Namen Fritz hörend – auch eine echte Sportskanone und machte hoch zu Ross von sich reden. Das Laufband kommt auch Enkel Daniel zugute, der gerne in den Kraftraum geht.

Des alten Fritz’ Vater gehörte übrigens zu den Urvätern der Burghauser Schwimmerei. Er gründete einst die Schwimmabteilung beim TV 1868 und war in der 40er Jahren auch Vorstand des rot-weißen Clubs. Damals, als der heutige Senior noch als Lausbub durchging, stand die Turnhalle auf dem heutigen Fußballplatz. “Damals war sie noch aus Holz. Als Burschen sind wir unter der Wand durchgekrochen und haben da drin herumgeteufelt. Das war immer lustig”, erzählt der Spender von den Zeiten, die mittlerweile fast 80 Jahre her sind. Ein paar Jährchen später pflügte er als Fritz K. Junior so schnell durchs Wasser, dass er zum besten Schwimmer des Chiemgaus avancierte. “Unsere Truppe wurde damals so gut, dass wir immer weiter herumfuhren. Das kostete dem Verein so viel Geld, dass er diese Ausgaben nicht mehr stemmen konnte. Deshalb schloss sich die Schwimmabteilung beim SV Wacker an”, erinnert sich Fritz Kreutzpointner senior.

Der heutige Fritz jun. liebte schon immer den Wöhrsee, aber noch viel mehr die Hunderten von Pferdestärken unter der Motorhaube. Und so wurde er Rennfahrer und war so schnell, dass er im Mercedes-Juniorteam unterkam. Damals düste dieser mit dem heutigen Formel-I-Rekordweltmeister Michael Schumacher und dem Österreicher Karl Wendlinger ums Karree. “Da haben wir Sachen erlebt. Einmal hat sein Auto zu brennen begonnen und Fritz ist unter der Fahrt ausgestiegen. Kein Elternteil ist total begeistert, wenn sein Kind Rennen fährt, aber er wollte es so und tat alles dafür”, sagt der alte Fritz über seinen Sohn, der zudem ein guter Leichtathlet, Schwimmer und Fußballer war. Heute zählt der Junior schon fast 50 Lenze und führt das Unternehmen, das sein Vater entwickelt hat. − red/ Burghauser Anzeiger